



Mutig durch Design
Im Kern von Finarte liegt eine sich ständig wandelnde Designsprache. Es gibt keine archetypischen Muster, sondern nur wertebasierte Richtlinien – die Identität von Finarte entspringt den Menschen und ihrer intuitiven Kreativität. Chefdesignerin Marianne Huotari verfolgt jedoch eine gemeinsame Leitlinie: Farben einzusetzen, um Selbstausdruck zu ermöglichen und das Wohlbefinden zu fördern.
Die heilende Wirkung von Farben wird seit Jahrhunderten erprobt. Marianne Huotari und das Finarte-Designteam sind fest davon überzeugt: Farbtupfer im Alltag bringen Freude und Wohlbefinden. Die Idee eines heilenden oder farbenfrohen Designs ist nicht neu, doch Finarte möchte sie für alle zugänglich machen. Der gesamte Schaffensprozess balanciert kreative Intuition mit Umweltbewusstsein, wodurch Design für alle zugänglich wird. Handwerkliches Arbeiten und die enge Zusammenarbeit mit geschätzten Partnern machen den Prozess sowohl einzigartig als auch überraschend.
Auch das finnische Erbe ist allgegenwärtig: Hochwertige, langlebige Teppiche werden aus nachhaltigen Materialien handgewebt – genau wie es die Finnen seit Jahrhunderten tun. Diese Denkweise prägt Finartes Designidentität seit der Gründung im Jahr 1985. Im Zentrum des Unternehmens steht der Flickenteppich, den Mitbegründerin und kreative Visionärin Eija Rasinmäki in ihren frühen Tagen als Designerin mitgestaltete. Eija revolutionierte die Nutzung von recycelten Materialien, um Streifen und mehrfarbige Muster zu kreieren – Designs, die mit neuen Materialien oft nicht umgesetzt würden. In dieser charmanten Gegensätzlichkeit liegt die Design-DNA von Finarte.
Wie ist es, mit einem solchen Erbe zu arbeiten und es täglich neu zu interpretieren?
„Letztendlich wollen wir Kreativität feiern, neue Perspektiven bieten und unsere eigene Geschichte fortschreiben. Wir durchstöbern Eijas Archive, um Inspiration zu finden, und laden Designer sowie Kollaborateure ein, mit uns zu arbeiten – ohne ihre Kreativität einzuschränken. Gemeinsam suchen wir nach den perfekten Materialien und Webtechniken, die jedes Design einzigartig machen.
Und dann überlegen wir, wie wir das umsetzen können – erschwinglich, nachhaltig und im Einklang mit unseren Werten. So entstehen unsere charakteristischen Stücke.“
Marianne Huotari und Finarte kreuzten erstmals 2018 ihre Wege, als Huotari auf einer Designveranstaltung in Helsinki auf CEO Larissa Immonen zuging. Immonen war bereits zuvor von Huotaris farbenfrohen und mutigen Keramik-Wandteppichen beeindruckt. Mit einem Master-Abschluss in Textildesign von der Aalto-Universität schlug Huotari eine Zusammenarbeit vor. Bis heute arbeiten die beiden eng zusammen, um die kühne und farbenfrohe Designsprache von Finarte zu bewahren – und sind zu guten Freundinnen geworden.
Seit Eija Rasinmäki die ersten Finarte-Teppiche von Hand herstellte, hat Finarte mehr Farben und Muster gesehen, als sich zählen lassen. Eine bedeutende Inspirationsquelle ist Indien – ein Land voller Eindrücke, wohin Finarte seine Produktion in den frühen 1990er-Jahren verlagerte. Wenn Finnland das Herz von Finarte ist, dann ist Indien seine Lunge – es atmet mit jeder Reise des Designteams neue Kreativität und Inspiration ein.
„Als wir nach Indien reisten, um die neue Kollektion mit Larissa (CEO) zu entwerfen, hatte ich den Plan bereits im Kopf. Doch meine Eindrücke vor Ort und das Beobachten der talentierten Weber ließen die Idee noch einmal Form annehmen. Die grundlegenden Elemente des Lebens und der Rhythmus des Alltags sind universell – das wollte ich durch die Muster der Kollektion vermitteln: mit Karos, Streifen und geschwungenen Linien“, erzählt Marianne Huotari über den Ursprung der Kollektion und ergänzt:
„Oft passiert so etwas – ein bahnbrechender Moment, der uns die Welt mit neuen Augen sehen lässt und uns inspiriert, diese Erkenntnisse in unsere Designs einfließen zu lassen, damit sie für alle erlebbar werden.“
Wie kommt die kühne Finarte-Designsprache bei den eher zurückhaltenden Skandinaviern an?
„Ich meine, Finnland ist das glücklichste Land der Welt! Aber Finnen sind auch zurückhaltend – wir sind glückliche Menschen, zeigen es aber nicht immer nach außen. In gewisser Weise versuchen wir, dieses Schweigen zu durchbrechen: laut und sichtbar zu sein. Ich glaube, tief in uns steckt viel Farbe – man muss sich nur öffnen und sie freilassen.“